Sichere Passwörter

Person mit Smartphone

Ohne Passwörter geht im Internet nicht viel. Und je besser ein Passwort ist, umso sicherer sind die Daten, die sich dahinter verbergen. Doch was ist überhaupt ein gutes Passwort? Und wie kann ich es mir merken? Diese Fragen beantwortet unser Ratgeber.

Online-Banking, E-Mails lesen oder einen Beitrag im Freizeitforum schreiben – wer sich im Internet bewegt, kommt früher oder später immer an einen Punkt, an dem Anmeldename und Passwort gefragt sind. Der Anmeldename bereitet dabei meist keine Probleme. Doch spätestens beim fünften Passwort wird es schwierig, noch den Überblick zu behalten. Dazu kommt, dass ein sicheres Passwort leider das Gegenteil von einprägsam ist. Doch wie erstelle ich überhaupt ein sicheres Passwort? Und gibt es nicht doch Möglichkeiten, wie ich es mir merken kann? Hier erfahren Sie mehr über die Tricks, mit denen Hacker an Ihrem Zugang verzweifeln werden.

1. Wie erstelle ich ein sicheres Passwort?

Die goldene Regel für ein sicheres Passwort lautet: Nutzen Sie bei der Erstellung eines neuen Passworts keine Begriffe aus Ihrem unmittelbaren Umfeld wie Name des Partners oder der Kinder, Geburtsdatum oder Wohnort. Um ein sicheres Passwort zu erhalten, gibt es einen einfachen Trick: Denken Sie sich einen Satz aus, den Sie sich gut merken können. Von diesem Satz verwenden Sie nur die Anfangsbuchstaben und ersetzen einzelne Buchstaben durch Zahlen oder Sonderzeichen.

So erstellen Sie ein sicheres Passwort
Ein Beispiel für einen Satz, um ein sicheres Passwort zu erstelle wäre: "Ich esse gerne Pizza mit Salami und Käse". Die Anfangsbuchstaben ergeben die Kombination "IegPmSuK". Nun kommen die Zahlen und Sonderzeichen ins Spiel. Bei unserem Beispielsatz ersetzen wir anschließend das "I" durch eine "1" und das "g" durch eine "9". Zusätzlich verwenden wir anstelle des "S" ein "§" und ersetzen das "K" durch ein "%". Unser sicheres Passwort lautet dann "1e9Pm§u%".

Weiteres Beispiel
Sie können aber auch eine etwas leichtere Art wählen, um ein Passwort zu kreieren, indem Sie mindestens zwei Wörter verschmelzen. Aus "Pferd" und "Hund" könnten Sie zum Beispiel das Wort "PfHuerdnd" bilden. Dieses ist schon ziemlich schwer zu knacken, wenn Sie nun noch ein Zeichen und ein Sonderzeichen einfügen, erhöhen Sie damit noch mehr die Sicherheit. Dann könnte Ihr Passwort wie folgt lauten: "Pf1Hu!erdnd".

Ein sicheres Passwort besteht aus mindestens 8 Zeichen. Dies ist die Untergrenze, die Experten für ein sicheres Passwort empfehlen. Noch besser wäre eine Länge von mindestens 14 Zeichen. Der Grund: Manche Hacker probieren mit PCs systematisch alle Möglichkeiten, wie ein Passwort aufgebaut sein kann. Mit jedem zusätzlichen Zeichen erhöhen Sie die Anzahl der Durchläufe, die ein solches Computerprogramm benötigt, um Ihr Passwort zu knacken.

Tipp: Bei einer Passwortänderung im Kundencenter der Telekom hilft Ihnen ein farbiger Balken mit Hinweisen, um die Sicherheit Ihres neuen Passworts zu bewerten.

Sie sind nicht sicher, ob Ihre derzeitigen Passwörter sicher sind? Nutzen Sie die Möglichkeit, sichere Passwörter anzulegen und probieren Sie gleich die Passwortänderung im Kundencenter aus.

Für jeden Zugang ein Passwort
Ein weitere wichtige Vorsichtsmaßnahme: Verwenden Sie jedes Passwort nur an einer Stelle. Denn ab und an gelingt es Datendieben, ganze Kundendateien inklusive aller Zugangsdaten auszuspionieren. Ein Passwort, das den Dieben so in die Hände fällt, ist nicht mehr sicher. Denn in Zukunft werden die Hacker auch dieses Passwort ausprobieren, wenn Sie sich einen Zugang erschleichen wollen. Ein sicheres Passwort ist also immer eines, das Sie nur einmal verwenden.

Zusätzlich sollten Sie Ihre Passwörter nur an sicheren Plätzen aufbewahren, zu denen nur Sie Zugang haben. Der beste Platz dafür ist natürlich Ihr Kopf. Der schlechteste Platz ist wohl Ihr Browser. Sie sollten daher vor allem bei wichtigen Passwörtern auf die Autovervollständigen-Funktion verzichten. Durch diese werden Zugangsdaten relativ ungeschützt auf Ihrem Rechner gespeichert.

2. Wann benötige ich ein sicheres Passwort?

Das Problem bei sicheren Passwörtern ist: Sie sind unheimlich schwer zu merken. Egal ob der Name der Ehefrau oder der Geburtstag der Oma – jede Gedächtnisstütze macht ein Passwort unsicherer. Doch möglicherweise benötigen Sie nicht bei jeder Dienstleistung ein sicheres Passwort. Gerade beim oben genannten Freizeitforum müssen Sie sicherlich nicht so vorsichtig sein, wie beim Online-Banking. Überlegen Sie daher gut, bevor Sie ein Passwort wählen:

  • Schützt es persönliche oder geschäftliche Informationen (E-Mails, Kontakte etc.)?
  • Können mit dem Zugang finanzielle Transaktionen getätigt werden (wie beispielsweise beim Online-Banking oder bei Internet-Auktionshäusern)?
  • Haben Sie bei dem entsprechenden Zugang wichtige Daten, etwa Ihre Kreditkarte oder Bankverbindung, hinterlegt?

Wenn Sie eine dieser Fragen mit ja beantworten, dann sollten Sie unbedingt ein möglichst sicheres Passwort wählen. Falls nicht, genügt möglicherweise auch ein weniger sicheres Passwort. Natürlich sollten Sie auch hier darauf achten, es potenziellen Hackern nicht zu einfach zu machen. Generell gilt: Überlegen Sie sich gut, welche Folgen es hat, wenn Ihr Passwort in die falschen Hände fällt – und treffen Sie danach Ihre Entscheidung.