Kontrollverlust als Mode
Bereits vor Corona und Homeoffice war die Mode der letzten Dekade geprägt von einer gewissen Lässigkeit. Gemütlich sollte es sein – und durfte auch so aussehen. Ob Leggings, Birkenstocks, überweite Shirts, Boyfriend Jeans, Teddy-Mäntel, Sneaker oder Jogginghosen: Zum Leidwesen von Karl Lagerfeld schaffte die bequeme Klamotte den Sprung von der Couch auf die Straße und sogar den Laufsteg. Und damit die Sneaker besonders gut zur Geltung kamen, wurde geflankt: Die Hosen wurden gnadenlos hochgekrempelten, egal bei welchem Wetter. Auch im Gesicht und auf dem Kopf ließ man es gemütlich zugehen: Seit dem letzten Jahrzehnt ist der Vollbart wieder in Mode. Das Haupthaar, das Mann nun wachsen ließ, wurde lässig zu einem Dutt zusammengebunden, dem sogenannten Man Bun. An den Kopfseiten, und das galt auch für Damen, konnte es dank Undercut dafür raspelkurz werden. Auch silbriges oder graues Haar, das überraschenderweise an jungen Menschen zu sehen war, ist ein Trend, an den wir uns später noch erinnern werden.